Königstein Kultur und Soziales 07. März 2018
Der Frühlingsball – Benefizaktion des LIONS-Clubs Königstein
Königstein (kw) – Zum fünften Mal veranstaltet der LIONS-Club Königstein am kommenden Wochenende den Königsteiner Frühlingsball. Dieser Ball, der 2018 unter dem Motto Chinese New Year stattfindet, stellt inzwischen einen kulturellen Höhepunkt in Königstein dar. Die regulären Karten sind ausverkauft. Noch sind Flanierkarten zum Preis von 49 Euro zum Tanzen, incl. Aperitif, Dessert und Mitternachtssnack, an der Abendkasse erhältlich.
Neben dem gesellschaftlichen Ereignis ist die Hauptzielsetzung des Balls die Förderung von außergewöhnlichen ehrenamtlichen, sozialen und kulturellen Initiativen in Königstein. Gemäß dem Motto „Wir fördern Initiative“ ist es den LIONS mit der großzügigen Unterstützung von vielen in den letzten vier Jahren gelungen, aus den Erlösen des Balls mit Tombola und Jahresschrift acht Initiativen mit Wurzeln in Königstein mit einer Zuwendung von insgesamt sechzigtausend Euro zu unterstützen – die LIONS bedanken sich dafür bei allen Beteiligten, Sponsoren und Gästen.
2018 haben die LIONS nun wieder Projekte ausgewählt, die sie seit Jahren begleiten und von denen sie aus vollem Herzen überzeugt sind. „Unsere Zukunft liegt in den Händen unserer Kinder, sie hierauf vorzubereiten ist eine wesentliche Aufgabe der (Aus-)Bildung. In ganz besonderer Weise ist das Königsteiner Kinderhilfswerk Childaid Network unseres LIONS-Freundes Dr. Martin Kasper in dieser Hinsicht tätig. Darum möchten die LIONS dieses beispielhafte Zukunftsprojekt für einen gelingenden Start ins Leben auch in diesem Jahr erneut unterstützen,“ meint der diesjährige LIONS-Präsident Dr. Jörg Unger.
Aber auch Menschen, deren Lebenszeit durch eine schwere Erkrankung nur noch sehr begrenzt erscheint, benötigen Unterstützung für eine ausreichende Versorgung und Begleitung am Ende ihres Lebensweges: dies geschieht in vorbildlicher Weise durch das ganz außerordentliche Engagement von Hospizgemeinschaften. Das von den LIONS bereits seit Jahren unterstützte Hospiz in Schmitten-Niederreifenberg erhält in diesem Jahr daher zu Renovierungs- und Ausbauzwecken ebenfalls eine Förderung. Zur Fertigstellung des Königsteiner Stadtmodells für Blinde (und Sehende) als Teil des LIONS-Engagements in der Stadt- und Kulturförderung, das bereits im vergangenen Jahr bedacht wurde, soll abschließend nochmals ein kleinerer Förderbetrag beitragen.
Die Aufgabe
Ein Angehöriger wird sterbenskrank – wer kümmert sich? Wer nimmt die Ängste, Schmerzen und Bedürfnisse der Angehörigen wahr? Um diese Lücke in unserer Gesellschaft zu füllen, wurde 2000 die Hospizgemeinschaft Arche Noah Hochtaunus zur Begleitung Sterbender und Lebensbeistand e.V. als Verein zur ambulanten Versorgung von Palliativpatienten und ihrer Angehörigen in Königstein gegründet. Ganz im Sinnbild der „Arche Noah“, als Zufluchtsort in der Not oder als Symbol für den Übergang von einem Leben zum anderen, hat es sich der Verein zur Aufgabe gemacht, sich der Schwerstkranken und Sterbenden sowie der Trauernden anzunehmen und sie zu begleiten.
Die Organisation
Die Hospizgemeinschaft unterhält heute Bereiche für ambulante und stationäre Begleitung: Der ambulante Hospizdienst wird von derzeit 29 Hospizhelfern ehrenamtlich erbracht. Sie besuchen die schwer erkrankten Menschen zu Hause und leisten Hospiz- und Palliativberatung. In der stationären Betreuung stehen acht Einzelzimmer für Hospizgäste mit geringer weiterer Lebenszeit ohne Möglichkeit der häuslichen Pflege zur Verfügung. Auch für die Angehörigen wird gesorgt. Das stationäre Team umfasst 28 hauptamtliche Mitarbeiter in Pflege und Verwaltung.
Liebevolle Spezialisierung
Palliative Versorgung bedarf eines spezialisierten medizinischen Know-hows. Ärztliche Betreuung und die Versorgung durch spezialisierte Fachkräfte sollen den Hospizgästen ein weitgehend schmerz- und angstfreies Leben ermöglichen. Ehrenamtliche Hospizhelfer stehen den Hospizgästen und ihren Angehörigen zu jeder Zeit als Ansprechpartner zur Verfügung, und sie werden – wenn gewünscht – auch seelsorgerisch begleitet. Um den Aufenthalt für die Hospizgäste so angenehm wie möglich zu gestalten, bereiten die beiden Labradorhündinnen Emma und Sissi den Bewohnern viel Freude. Kunst- und Musiktherapie sind ebenfalls regelmäßige Angebote der Einrichtung.
Die Finanzierung
Für den Patienten ist der Aufenthalt kostenlos. Die Finanzierung erfolgt zu 95% über die Kranken- und Pflegeversicherungen und zu 5% durch die Hospizgemeinschaft. Das Jahresbudget umfasst derzeit rund 1 Million Euro, wovon rund 70.000 Euro jährlich von der Hospizgemeinschaft zu erbringen sind. 2016 konnte der Trägerverein die Immobilie erwerben. Im Jahr 2018 ist ein Anbau und die Modernisierung des Hauses geplant. Erhöhte Ansprüche an die Zimmerausstattung, z. B. eine eigene Nasszelle im Zimmer oder die Möglichkeit, mit dem Krankenbett in den Garten fahren zu können sowie gestiegene gesetzliche Auflagen (z.B. Brandschutz) erfordern entsprechende Baumaßnahmen. Die Gesamtkosten hierfür werden derzeit auf 1,5 Millionen Euro geschätzt.
LIONS-Charity Projekt 2018
Auch dafür ist die Hospizgemeinschaft auf großzügige finanzielle Unterstützung von außen angewiesen. Die LIONS freuen sich, dass sie dabei helfen können, den Gästen der Arche Noah auf ihrem letzten Lebensweg auch weiterhin „ein Zuhause“ geben zu können.
Hospizgemeinschaft Arche Noah: Zuflucht für Schwerstkranke, Sterbende und Trauernde
Die Tür im Hospiz steht für alle offen.
Foto: Hospizgemeinschaft
Weitere Artikelbilder:
Das Porträt der Hospizgemeinschaft stammt von deren Vorsitzendem, Diakon Herbert Gerlowski. Foto: privat