Hospiz-Anbau wird feierlich eingeweiht. Taunuszeitung.

Jetzt wird die neue Arche Noah mit Leben gefüllt. Nach eineinhalb Jahren Bauzeit wurde der Anbau bezugsfertig und mit einem großen Fest am gestrigen Sonntag eingeweiht.
VON FRANK SALTENBERGER
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Hospiz-Anbau feierlich eingeweiht.

Niederreifenberg/Königstein Viele Besucher kommen zur Arche Noah – Spontane Ehre für Vorsitzenden Herbert Gerlowski.

Mit einem Zeltgottesdienst beginnen die Einweihungsfeierlicheiten. Bei weitem nicht alle Besucher finden im Zelt Platz. Fotos (2): Frank Saltenberger

„Wir arbeiten für Schwerstkranke und Sterbende sowie Trauernde in Achtung ihrer Religion und Herkunft im Sinne christlicher Nächstenliebe“, so steht es auf der Homepage und direkt darunter noch die Einladung zur Einweihung des neuen Anbaus. Dementsprechend wurde der mit einem christlichen Gottesdienst beider Konfessionen gefeiert. Das Amt teilten sich Pfarrer Paul Lawatsch und Diakon Herbert Gerlowski. Ein Zeltpavillon wurde zu diesem Zweck aufgestellt, er füllte fast den ganzen hinteren Hof aus, dennoch konnten nicht alle, die schon zur Gottesdienstzeit kamen, darin Platz finden und hörten im Umfeld des Zeltes mit, was drinnen vor sich ging.
Das rege Publikumsinteresse wertete Gerlowski als Beleg für die große Akzeptanz, welche die Arche Noah über die Gemeindegrenzen Schmittens hinaus erfährt.
Einen langen Atem
Lawatsch hielt den Gottesdienst, der vom Kronberger Chor „Maleachis“ begleitet wurde, und segnete anschließend das Gebäude für die, die befristet in ihm wohnen werden, für die Mitarbeiter und für alle, die ein- und ausgehen. Diakon Gerlowski, der gleichzeitig Vorsitzender der Hospizgemeinschaft Arche Noah ist, sprach über das Bauprojekt, das so viele bei seiner Umsetzung vereint hatte, welches aber auch eine Belastung mit sich brachte. „Wer baut, braucht einen langen Atem“, sagte er, Verzögerungen, Umplanungen seien dabei gewesen, auch Baulärm, Schmutz und Durcheinander hätten allen zugesetzt, doch „Diana und Achim haben die Wogen flach gehalten“, so der Diakon. Angesprochen waren der Hospizleiter Achim Dörhöfer und seine Stellvertreterin Diana Milke.
Er bedankte sich nicht nur bei diesen beiden, sondern bei dem gesamten Hospizteam, sowie bei den zahlreichen Unterstützern und spannte dabei den Bogen von der „kleinen stillen Gabe“ bis zu den großen Spenden und Vermächtnissen, ohne die das Projekt nicht zu stemmen gewesen wäre. Besonders die ehrenamtliche Unterstützung sei wichtig, denn sie stehe für Menschlichkeit und gebe jedem das Gefühl, Mensch unter Menschen zu sein.
Großer Einsatz
Der Einsatz, welchen das Team täglich zeigt, geht allerdings ebenfalls weit über ihre professionelle Arbeit hinaus, und es hat in Gerlowski ein unvergleichliches Vorbild. So fügte er zwischen Gottesdienst mit Abendmahl und Hausbesichtigung einen unangekündigten Programmpunkt ein und würdigte das Engagement des gesamten Vorstands der Hospizgemeinschaft, aber ganz besonders das des Vorsitzenden Herbert Gerlowski. Ein Chef, der sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt, der aber auch immer an den Kochtöpfen zu finden ist, wie Diana Milke es formulierte. Aber nicht nur sie hatte sich etwas zu ihrem Chef ausgedacht: Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben ihren ersten Gedanken, den sie mit Gerlowski verbinden, zu Papier gebracht und eingerahmt ihrem Chef übergeben: “ . . .eine durch und durch positive und wohlwollende Ausstrahlung und immer herzlich“, so der durchgängige Tenor aller Einfälle. Überrascht und gerührt nahm Gerlowski das originelle Geschenk an.
Auch kommunale Politiker würdigten den Einsatz aller am Projekt beteiligten, durch ihr Kommen oder durch entsprechende Worte, so auch der Erste Kreisbeigeordnete Uwe Kraft (CDU). Viele Nachbarn und Schmittener Bürger waren ebenfalls der Einladung gefolgt, auch Bürger aus Königstein, wo der Verein ansässig ist. Zu den offiziellen Programmpunkten gehörte die Schlüsselübergabe, das Schmittener Büro Hofmann hatte den Bau entworfen und den Bau geleitet, die Übergabe der Dachterrasse, die mit Hilfe der Wermelskirchen-Stiftung gestaltet wurde, sowie der Übergabe des Pflegebads, das vom Lions Club Königstein Königstein unterstützt wurde.
Der Rest des Tages war ausgefüllt mit einem bunten Programm, das TV-Promi Susanne Fröhlich, die auch Botschafterin der Hospizgemeinschaft ist, moderierte.
Lisa Dietrich sang, die Gruppe Lollipops tanzte, der Rock- und Popchor „Vox Musicae“ aus Oberhöchstadt musizierte und die eng mit dem Hospiz verbundene Autorin Gisela Stumm las aus ihrem neuen Buch „Das Ende der Zeit“.
Bastelspaß, Essen und Trinken für Groß und Klein und anderes mehr gab es auch. Und ab morgen, so Diana Milke gestern, werden wir das Haus mit Leben füllen.

Quellenangabe: Taunus Zeitung vom 18.11.2019, Seite 17