Lions-Club unterstützt Projekte der Stadtbibliothek zur Leseförderung

Stolze 7000 Euro aus dem Erlös ihres diesjährigen Frühlingsballs hatten die Herren des Königsteiner Lions-Clubs unlängst der Königsteiner Stadtbücherei zukommen lassen. Die „Löwen“ wollen damit Projekte zur Stärkung der Lesekompetenz von Kindern unterstützen. Ein wichtiges Anliegen, wie ein Blick auf die Statistik zeigt.

Lesen lernt man nicht allein.
Königstein Lions-Club unterstützt Projekte der Stadtbibliothek zur Leseförderung.

Mit reichlich Lesestoff im Gepäck statteten Lions-Präsident Lutz Weiler (2 v. r.) und Activity-Vorsitzender Heinz Alter (li.) dem städtischen Kindergarten einen Besuch ab. Simone Hesse (Mitte), Kita-Leiterin Carmen Perez Costa (re.) und die Kinder dankten für die Bücherspende. Foto: Privat

Fast 20 Prozent aller deutschen Viertklässler erfassen nicht, was sie gelesen haben. Das ist keine steile These, sondern das Ergebnis der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) von 2016. In der ist Deutschland, was die Lesekompetenz der Jüngsten angeht, von Platz 5 (2001), auf Platz 21 aller beteiligten Länder abgerutscht.
Für Simone Hesse mehr als nur ein Alarmsignal. „Lesen ist der Schlüssel zu neuen Welten“, unterstreicht die Leiterin der Königsteiner Stadtbibliothek, die diesen „Schlüssel“ möglichst vielen Menschen schon in möglichst jungen Jahren an die Hand geben will. Gemeinsam mit ihrem Team und in Zusammenarbeit mit den städtischen Bildungseinrichtungen will sie Kinder verstärkt an das Lesen heranführen. Maßgeblich unterstützt wird sie dabei vom Lions-Club Königstein.
Die Kurstadt-Löwen haben erst kürzlich 7000 Euro aus dem Erlös ihres Frühlingsballs an die Stadtbücherei weitergereicht. Damit soll nicht nur das Medienangebot im Kinder- und Jugendbereich erweitert werden, sondern auch die Leseförderung außerhalb der Bibliothek unterstützt werden. Simone Hesse und ihr Team initiieren Autorenlesungen oder auch Bücherclubs und bieten seit August Vorlese-Stunden im städtischen Kindergarten an.
Sie holen damit das nach, was heute in immer mehr Familien auf der Strecke bleibt. Denn: Fast ein Drittel aller Eltern lesen ihren Kindern in den ersten drei Jahren nicht regelmäßig vor. Auch das belegen Studien.
Für viele Kinder, das weiß auch Simone Hesse, ist es heute nicht mehr selbstverständlich, mit Büchern aufzuwachsen. Dabei sollte das Vorlesen ein wichtiger Teil des Alltags sein. Fast 78 Prozent der Kinder, denen im Kleinkindalter regelmäßig und mehrmals in der Woche vorgelesen wurde, fällt das Lesen lernen leicht.
Durch das frühe Vorlesen erweitert das Kind seinen Wortschatz und fördert damit seine sprachliche Kompetenz. Dies wiederum hat Auswirkungen darauf, wie gut und schnell das Kind das Lesen lernt und damit den Anforderungen der Grundschule gewachsen ist.
Zudem wird ab der fünften Klasse vorausgesetzt, dass alle Kinder lesen können, denn nun wird „gelesen, um zu lernen“. Wer jetzt noch nicht die notwendige Lesekompetenz besitzt, wird es schwer haben, zunächst den schulischen, später auch den Anforderungen des (Berufs-)Lebens gerecht zu werden.

Quellenangabe: Taunus Zeitung vom 22.10.2019, Seite 16

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